Rathaussanierung und -umbau wird notwendig

Insbesondere wegen einer gefährdeten Statik und der Brandschutzanforderungen muss das Rathaus saniert und teilweise umgebaut werden. Unter diesem Beitrag finden Sie alle wesentlichen Beweggründe für diese umfangreiche Maßnahme.

3 Gedanken zu „Rathaussanierung und -umbau wird notwendig“

  1. Statik im Rathaus ist gefährdet

    Zweiter Rettungsweg ist dringend erforderlich.

    Schnelles Handeln ist unumgänglich: Insbesondere aufgrund einer gefährdeten Statik muss das zweieinhalbgeschossige Rathaus saniert und teilweise umgebaut werden. Der Gemeinderat beauftragte in seiner ersten Sitzung nach der Sommerpause das Überlinger Architekturbüro Kolberg mit den gesamten Vorbereitungen und Arbeiten im Zusammenhang mit Rathausanierung und -umbau. Über die künftige Raumkonzeption soll zu einem späteren Zeitpunkt entschieden werden.

    Mit den Worten „das Rathausgebäude ist uns sehr lieb und teuer“ hatte Bürgermeister Anselm Neher den Tagesordungspunkt eröffnet. Für die Sanierung des Rathauses gebe es jetzt eine „historische Chance“, da man im Landessanierungsprogramm aufgenommen worden sei. Gelder seien eventuell auch von der Landesdenkmalbehörde zu erwarten. „Wir sind verpflichtet, uns dem Gebäude zu widmen“, betonte der Bürgermeister. Er sagte weiter, dass im Rahmen einer Begehung mit dem Architekturbüro Kolberg im Sommer festgestellt worden sei, dass eine generelle Bestandsaufnahme und Beurteilung der Bausubstanz notwendig sei, um weitere Aussagen treffen zu können, die für Änderungen und Arbeiten im und am Gebäude notwendig seien. Es habe sich gezeigt, dass der Holzunterzug im Bürgersaal stark verformt sei, die Wasserflecken an der Decke und deren Absenkung seien bedenklich, „so dass ein sofortiges Handeln notwendig war“, so der Bürgermeister.

    Nach Darstellung von Dietmar Kolberg müsse in mehreren Bereichen „dringend etwas getan“ werden. Geplant ist seinen Worten zufolge eine energetische Sanierung, allerdings sei eine denkmalgerechte Dämmung der Außenfassade ebenso nicht möglich wie eine Innendämmung aus bauphysikalischen Gründen. Gedämmt werden könne aber alles andere, was aus bauphysikalischer Sicht unproblematisch sei wie Fenster, Dach und die letzte Decke unter dem Dachhohlraum. Erforderlich sei ein barrierefreies Bürgerbüro im Erdgeschoss, denkbar ein neues Treppenhaus und eine Aufzugsanlage. Den Brandschutz ansprechend sagte Kolberg, dass die Fluchtmöglichkeiten aus dem Bürgersaal unzureichend seien; ein zweiter Rettungsweg fehle. Auf die Frage von Gemeinderätin Elisabeth Lohrer (CDU), ob denn die Sicherheit beim Neujahrsempfang gewährleistet sei, antwortete der Architekt, die Menschenrettung sei gefährdet. „Den Brandschutz werden wir aber mit verschiedenen Mitteln schon in Griff kriegen“, zeigte sich Kolberg überzeugt.

    Das Hauptproblem stelle aber die Statik dar. Der Holzunterzug im Bürgersaal oberhalb der Holzstütze sei stark verformt und weise daher Risse auf; die Holzstütze sei zwischen fünf bis acht Zentimeter aus dem Lot. Statiker Rolf Bernauer habe bereits Ende Juli von einer gefährdeten Statik gesprochen. „Hier sind Dinge entstanden, die bautechnisch nicht in Ordnung waren“, so Kolberg. Nach einer groben Kostenschätzung von Nils Kolberg müsste mit 380 000 Euro für ein neues Treppenhaus, mit 70 000 Euro für einen Aufzug und mit 50 000 Euro für eine neue Fluchttreppe ohne Aufzug gerechnet werden. Damit das Landesdenkmalamt überhaupt den Arbeiten zustimmen und mögliche Zuschüsse bewilligen kann, vergab der Gemeinderat an das Büro für historische Bauforschung Stefan Uhl aus Warthausen Arbeiten zur Bestandsaufnahme für 9367 Euro.

    (SÜDKURIER, 22. September 2012)


    Das Rathaus

    Das Rathaus wurde 1669 als Rat- und Schulhaus erbaut. Im Sockelgeschoss befand sich ein großer Gewölbekeller, der als Salz- und Weinlager diente.
    Im Erdgeschoss war der Gemeindearrest mit nur einer Zelle vorhanden, später die Milchsammelstelle und von 1978 bis 1986 das Fremdenverkehrsamt. Im ersten Obergeschoss waren bis 1911 Klassenzimmer und Lehrerwohnung der Dorfschule, bis 1959 Kindergarten und Schwesterwohnungen untergebracht. 1980 hat die Gemeinde diese Räume umgebaut: Hier finden sich heute Übungslokal der Musikkapelle und eine Arztpraxis. Die Außentreppe führt zum Bürgersaal im zweiten Obergeschoss. Kunstvoll verziertes Deckengebälk und eine Kassettendecke aus Vier- und Achteckfeldern sind in der „guten Stube“ der Gemeinde noch aus der Bauzeit erhalten. (hk)

    (SÜDKURIER, 22. September 2012)

    1. Ausgabe 2012, Nr. 39:

      Kurzbericht zur Gemeinderatssitzung vom 19.09.2012

      Zu der ersten Sitzung des Gemeinderates nach der Sommerpause gab es ein „volles Haus“. Rund 40 Zuhörer konnte Bürgermeister Anselm Neher im Bürgersaal des Rathauses zu der öffentlichen Gemeinderatssitzung vom 19.09.2012 begrüßen. Nach Bekanntgaben und Anfragen und Wünschen aus den Reihen des Gemeinderates ging es um das Rathaus. Aufgrund der Lage im Sanierungsgebiet können notwendige Sanierungsmaßnahmen im Rathausgebäude aus Mitteln der Stadtsanierung erheblich bezuschusst werden. Neben energetischen und statischen Maßnahmen sind insbesondere Überlegungen im Gange, einen barrierefreien Zugang zum Rathaus sowie einen zweiten Fluchtweg für den Bürgersaal (Brandschutz!) herzustellen. Zu diesem Zweck gab Architekt Kolberg aus Überlingen einen ersten Überblick und ging hierbei insbesondere auf notwendige Arbeiten im Bereich der Gebäudestatik ein. Daneben wurden verschiedene Varianten zur Herstellung des barrierefreien Zuganges und des Fluchtweges vorgestellt und erläutert, dass zunächst umfangreiche Voruntersuchungen und Bestandsaufnahmen durchzuführen sind, bevor konkrete Maßnahmen festgelegt werden. Diese Vorarbeiten und Voruntersuchungen sind auch aus denkmalschützerischer und sanierungsrechtlicher Sicht zwingend notwendig. Der Gemeinderat stimmte der Durchführung dieser Voruntersuchungen unter der Koordination des Architekten Kolberg sowie einer Auftragsvergabe für die Erstellung konkreter Detailpläne zu. […]

  2. Ausgabe 2014, Nr. 8:

    Bürgerinformation

    am Dienstag, 25.02.2014
    um 19.00 Uhr in der Aula der Burkhard-von-Hohenfels-Schule

    Sanierung Ortsmitte

    • Bau eines Regenüberlaufs im Bereich des Rathausplatzes und Ausbau der oberen Rathausstraße
      Sanierung der Wiederbachverdolung (Gewölbekanal) unter dem Rathausplatz
      Herr Raff vom gleichnamigen Ingenieurbüro erläutert die Maßnahmen
    • Sanierung des „alten Kindergartens“ und
    • Sanierung des Rathauses
      Herr Architekt Kolberg erläutert die Maßnahmen

    Die Bevölkerung ist herzlich eingeladen.

    Neher
    Bürgermeister

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