Ja zu zwei Abschlüssen

Sipplingen (hk) Einen Gewinn von 1394 Euro weist der Jahresabschluss 2010 des Touristik- und Hafenverbundes Sipplingen aus. Der Betrag kann an den Haushalt der Gemeinde abgeführt werden.

Der Eigenbetrieb Gemeindewerke Sipplingen wiederum schließt mit einem Verlust von 23 333 Euro ab. Beide Jahresabschlüsse hat der Gemeinderat in seiner ersten Sitzung nach der Sommerpause festgestellt.


Bürgermeister Anselm Neher machte in Bezug auf den Touristik- und Hafenverbund aufmerksam, dass eine Gemeinde für ihre Betriebe gewerblicher Art einen kommunalwirtschaftlichrechtlichen und einen steuerrechtlichen Abschluss erstellen muss. Der kommunalwirtschaftlichrechtliche und für die Gemeinde maßgebende Abschluss stelle die Jahresrechnung dar, welche erst in einer der kommenden Gemeinderatsitzung festgestellt werde. Die steuerrechtlichen Abschlüsse dagegen würden wie schon in den Vorjahren von der Wirtschaftsberatung AG „Wibera“ erstellt. „Da hier andere rechtliche Grundlagen vorliegen, stimmen die Zahlen nicht mit der Jahresrechnung für die Gemeinde überein“, so Neher.

Der Bürgermeister sagte weiter, dass der Touristik- und Hafenverbund gegründet worden sei, um die Gewinne des Hafens mit den anderen Bereichen des Tourismus verrechnen zu können, um so eventuelle Steuerzahlungen zu vermeiden. „Der Touristik- und Hafenverbund ist traditionell eher defizitär“, sagte Neher. Trotzdem schließe auch das Jahr 2010 mit einem Gewinn von 13 944 Euro. Im Jahr zuvor habe der Gewinn sogar 20 598 betragen. Neher: „Für die Zukunft strebt die Gemeinde Sipplingen in diesem Bereich eine schwarze Null an.“

In Bezug auf die Gemeindewerke informierte der Rathauschef, dass die Wasserversorgung seit 2004 als Eigenbetrieb geführt werde. Dies bedeute, dass die Wasserversorgung getrennt vom Gemeindehaushalt bewirtschaftet werde und der Abschluss des Eigenbetriebs mit dem steuerrechtlichen Abschluss als Betrieb gewerblicher Art übereinstimme.

Aus steuerlichen Gründen hatte die Gemeinde zum 1. Januar 2010 die in Sipplingen vorhandenen Fotovoltaikanlagen in den Eigenbetrieb aufgenommen und diesen in Gemeindewerke Sipplingen umbenannt. Der Eigenbetrieb erzeugt durch drei Fotovoltaikanlagen auf den Dächern der Schule und des Feuerwehrgerätehauses Strom und speist diesen in das Netz der EnBW ein. Ausgewiesen wurde im Vorjahr ein Verlust von 23 333,46 Euro. Dieser teilt sich auf in Stromerzeugung (Gewinn 9476,70 Euro) und Wasserversorgung (Verlust 32 810,16 Euro). .

Bei der Wasserversorgung machen sich Neher zufolge ansteigende Unterhaltungsaufwendungen insbesondere durch Rohrbrüche bemerkbar. „Im Bereich der Wasserversorgung ist mindestens eine volle Kostendeckung anzustreben“, so der Rathauschef. Deswegen sei zum 1. Januar dieses Jahres der Wasserzins angehoben worden. Durch die Investitionen in den zurückliegenden Jahren bestehe langfristig eine größere Deckungsmittellücke. Neher: „Diese wird durch Kassenkredite der Gemeinde ausgeglichen.“

(SÜDKURIER, 27. September 2011)

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