Neuer Wasserhochbehälter macht neuen Kredit notwendig

Gemeinderat verabschiedet Wirtschaftsplan des Eigenbetriebs Gemeindewerke

Sipplingen (hk) Ohne Gegenstimme hat der Gemeinderat den Wirtschaftsplan des Eigenbetriebs Gemeindewerke Sipplingen verabschiedet. Aus dem Frischwasserverkauf erwartet die Gemeinde Erträge in Höhe von 162 000 Euro. Zum 1. Januar 2010 hatte die Gemeinde aus steuerlichen Gründen den Eigenbetrieb mit den Betriebszweigen Wasserversorgung und Stromerzeugung gegründet.


„Obwohl der Eigenbetrieb Gemeindewerke keine eigene Rechtspersönlichkeit darstellt, ist die Bewirtschaftung in einer eigenen, separaten Rechnungslegung abzuwickeln“, erläuterte Bürgermeister Anselm Neher. Analog zum Haushaltsplan der Gemeinde sei ein eigener Wirtschaftsplan aufzustellen. Dieser beläuft sich auf 380 800 Euro gegenüber 433 000 Euro im Vorjahr, wovon 189 800 (172 000) Euro auf den Erfolgsplan und 191 000 Euro (261 000 Euro) auf den Vermögensplan entfallen. „Der Erfolgsplan des Betriebszweiges Wasserversorgung weist genauso wie der Betriebszweig Stromerzeugung ein ausgeglichenes Ergebnis aus. Damit ist das Ergebnis des Eigenbetriebs insgesamt ebenfalls ausgeglichen“, so Neher.

Für die Sanierung des Hochbehälters Stich, für die Quellensanierung, für einen neuen Wasserhochbehälter im Bereich Zughalde im Zuge eines Druckausgleichsschachtes der BWV und für Wasserleitungen beim Hafen West sind Kosten von knapp 223 000 Euro errechnet worden. Davon werden 171 200 Euro im Wirtschaftsplan eingeplant. Die restlichen Mittel sollen je nach Fortschritt der Arbeiten in den kommenden Jahren zur Verfügung gestellt werden. Zur Finanzierung dieser Arbeiten ist ein Kredit von 150 000 Euro erforderlich.

(Südkurier, 11. März 2011)

Die Gemeindewerke und ihre Aufgaben

  • Eigenbetrieb: Die Gemeindewerke Sipplingen beinhalten die Betriebszweige Wasserversorgung und Stromerzeugung durch Fotovoltaikanlagen. Seit 1. Januar 2010 werden sie als Eigenbetrieb ohne eigene Rechtspersönlichkeit geführt.
  • Zweckverband: Die Gemeinde Sipplingen ist Mitglied im Zweckverband Bodenseewasserversorgung (BWV). Den größten Teil des Frischwassers bezieht sie vom Zweckverband. Dieses wird grundsätzlich mit dem eigenen Quellwasser vermischt und dann in das Ortsnetz eingespeist. Aufgrund von Schwierigkeiten bei den eigenen Quellen speist die Gemeinde derzeit jedoch nur Wasser der BWV ins Ortsnetz ein. Dafür zahlt die Gemeinde 40 000 Euro im Jahr. Die technische Betreuung im Betriebszweig Wasserversorgung erfolgt durch die BWV. Dafür ist zwischen der BWV und der Gemeinde Sipplingen ein so genannter Dienstleistungsvertrag abgeschlossen worden. Der Wasserpreis beträgt seit diesem Jahr 1,17 Euro je Kubikmeter.
  • Fotovoltaik: Auf den Dächern der Grund- und Hauptschule und des Feuerwehrhauses werden Fotovoltaik anlagen errichtet. Der dadurch gewonnene Strom wird in das Netz der EnBW eingespeist. Dafür erhält der Eigenbetrieb eine mengenabhängige Einspeisevergütung. (hk)

(Südkurier, 11. März 2011)

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert