Wasserpreis steigt nach zwölf Jahren um 20 Prozent

In der jüngeren Vergangenheit haben Unterhaltungs- und Reparaturaufwendungen stark zugenommen

Sipplingen (hk) Wasser aus dem Leitungshahn wird in der Gemeinde Sipplingen ab 1. Januar kommenden Jahres teurer: Der Gemeinderat beschloss ohne Diskussion, die Kosten für den Kubikmeter Frischwasser um etwas mehr als 20 Prozent auf 1,17 Euro zuzüglich sieben Prozent Mehrwertsteuer anzuheben. Seit dem 1. Juli 1998 bezahlen die Sipplinger Bürger unverändert 96 Cent pro Kubikmeter.


Bürgermeister Anselm Neher erläuterte, dass die Einnahmen beim bisherigen Gebührensatz anfangs in etwa den Ausgaben entsprochen haben, in den zurückliegenden Jahren aufgrund höherer Unterhaltungs- und Reparaturaufwendungen aber regelmäßig Verluste anfielen. „Im Bereich der Wasserversorgung haben die Gemeinden nach den Grundsätzen der Einnahmebeschaffung in der Gemeindeordnung mindestens eine volle Kostendeckung anzustreben“, sagte der Rathauschef. Daher sei eine Neukalkulation angesagt. Die unter Berücksichtigung der Einnahmen aus den Grund- und Zählergebühren errechnete Verbrauchsgebühr von 1,17 Euro sei im Vergleich mit Nachbargemeinden immer noch ein günstiger Wert. Die Grund- und Zählergebühren seien in etwa dem Anstieg der Verbrauchsgebühren entsprechend und auf glatte Euro-Beträge gerundet ebenfalls leicht angehoben worden. Neher sagte weiter, dass von der gebührenrechtlichen Möglichkeit, in der Vergangenheit entstandene Verluste in die Kalkulation mit aufzunehmen, um diese in Zukunft auszugleichen, kein Gebrauch gemacht werde. Die Wasserversorgung Sipplingen wird seit dem 1. Januar 2004 als Eigenbetrieb ohne eigene Rechtspersönlichkeit geführt. Den größten Teil des Frischwassers, das grundsätzlich mit dem eigenen Quellwasser vermischt wird, bezieht die Gemeinde Sipplingen vom Zweckverband Bodenseewasserversorgung (BWV), deren Mitglied sie ist.

Aufgrund von Schwierigkeiten bei den eigenen Quellen wird derzeit jedoch nur Wasser der BWV ins Ortsnetz eingespeist. Dafür zahlt die Gemeinde 38.000 Euro im Jahr. Die technische Betreuung im Betriebszweig Wasserversorgung erfolgt durch die BWV (23.000 Euro). Dafür ist zwischen der BWV und der Gemeinde ein Dienstleistungsvertrag abgeschlossen worden. „Bei diesem Fremdwasserbezug wollen wir bleiben. Es ist absolut einwandfreies Wasser.“

(Südkurier, 16. Dezember 2010)

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