Gemeinde investiert in Photovoltaikanlagen

In der Sitzung vom 17. Juni 2009 befasste sich unser Gemeinderat mit den Möglichkeiten zur Gewinnung von Solarstrom. Die Gemeinde selbst lässt solche Anlagen auf den Dächern der Schule und des Feuerwehrgerätehauses installieren. Private Investoren können sich an der Photovoltaikanlage auf dem Dach der Abbundhalle Beirer beteiligen (Ansprechperson: Hans Schuldt).


SÜDKURIER, 27. Juni 2009:

Gemeinde setzt verstärkt auf Sonnenlicht

Sipplingen (hk) Sowohl auf dem Dach der Grund- und Hauptschule als auch auf dem Dach des zu erneuernden Feuerwehrgerätehauses sollen Fotovoltaikanlagen installiert werden. Das beschloss der Gemeinderat bei seiner jüngsten Zusammenkunft. Das Büro für Bautechnik Thomas Seiberle ist beauftragt worden, entsprechende Ausschreibungen vorzunehmen.

Nach Worten von Bürgermeister Anselm Neher bietet es sich an, auf dem im Jahre 2001 gebauten neuen Dach der Schule eine solche Anlage zur Nutzung des Sonnenlichtes zu errichten. „Das Dach hat eine sehr gute Südausrichtung, welche geradezu prädestiniert ist zur Stromerzeugung“, sagte er. Die rund 300 Quadratmeter große Anlage soll eine Leistung von rund 37 bis 40 Kilowatt-Peak erhalten. Auf Grund der Südausrichtung soll sie mit kristallinen Siliziumsolarzellen bestückt werden. Die Kohlendioxideinsparung liegt bei über 34 Tonnen im Jahr. Mit Baukosten von 155 000 Euro netto muss gerechnet werden.

Auf dem neuen und flachen, rund 180 Quadratmeter großen Dach des Feuerwehrgerätehauses wiederum soll eine Fotovoltaikanlage mit Dünnschichtmodulen errichtet werden. Der Vorteil dieser ist nach Worten des Bürgermeisters, dass sie kostengünstiger zu produzieren seien, was sich auch auf den Endpreis niederschlage. Allerdings bräuchten sie auf Grund ihres geringeren Wirkungsgrades eine größere Fläche, um dieselbe Leistung zu erbringen wie kristalline Solarzellen. Sie böten sich beim neuen Dach des Feuerwehrhauses an. Mit einer Kohlendioxideinsparung von zehn Tonnen im Jahr wird gerechnet. Die Kosten betragen rund 45 000 Euro netto.

Um Gerüstkosten zu sparen, sollte nach Worten Nehers die Errichtung der Anlage mit den Bauarbeiten der Feuerwehr abgestimmt werden. „Wir brauchen auf jeden Fall eine gute architektonische Leistung, denn unsere Gemeinde lebt von seiner Dachlandschaft“, so der Rathauschef. Gestützt auf das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) rechnet Thomas Seiberle vom Büro für Bautechnik mit einer Rendite von rund fünf Prozent in den nächsten 20 Jahren.

Auch die großen Dächer im Gewerbegebiet sollen für solare Kraftwerke genutzt werden. Wie berichtet, interessieren sich eine Gruppe Sipplinger Bürger gemeinsam mit den Gewebetreibenden dafür. In Zusammenarbeit mit dem Regionalunternehmen für erneuerbare Energien, Solarcomplex AG aus Singen, soll auf dem Dach der Abbundhalle Beirer ein 33 Kilowatt-Peak starkes Solarkraftwerk installiert werden. Hier wird mit Kosten von 125 000 Euro gerechnet.

2 Gedanken zu „Gemeinde investiert in Photovoltaikanlagen“

  1. Dächer liefern bald Energie

    Die Gemeinde Sipplingen errichtet derzeit mehrere Fotovoltaikanlagen. Aus diesem Grund wird rückwirkend zum 1. Januar ein Eigenbetrieb „Gemeindewerke Sipplingen“ mit den Betriebszweigen Wasserversorgung und Stromerzeugung gegründet.

    Sipplingen – Die Betriebssatzung für die „Gemeindewerke Sipplingen“ hat der Gemeinderat in seiner ersten öffentlichen Sitzung des Jahres 2010 beschlossen. Damit tritt die Satzung des bisherigen gemeindlichen Eigenbetriebes Wasserversorgung außer Kraft.

    Wie Bürgermeister Anselm Neher erläuterte, war ursprünglich vorgesehen, die in der Gemeinde geplanten Fotovoltaikanlagen als so genannten Regiebetrieb wie beispielsweise Friedhof oder der Bauhof im Haushalt der Gemeinde abzuwickeln. Dies sei auch im vorjährigen Nachtragshaushalt so dargestellt worden. Der Rathauschef informierte weiter, dass laut Finanzamt und den neuesten Erkenntnissen Fotovoltaikanlagen den Versorgungsbetrieben zuzuordnen sind. Bisher gebe es in Sipplingen diesbezüglich nur den Eigenbetrieb Wasserversorgung. „Es ist daher zur Klarheit und zur besseren Darstellung und als Grundlage für Steuererklärungen zweckmäßig, einen Eigenbetrieb Gemeindewerke Sipplingen mit den Betriebszweigen Wasserversorgung und Stromerzeugung zu gründen“, sagte Neher. Auch zur gegenseitigen Verrechnung von eventuellen steuerlichen Gewinnen sei die Abwicklung in einem Eigenbetrieb vorteilhaft.

    Sowohl auf dem Dach der Grund- und Hauptschule als auch auf dem Dach des zu erneuernden Feuerwehrgerätehauses sollen Fotovoltaikanlagen installiert werden. Auf dem sanierten Schuldach ist die erste Anlage für 121 000 Euro bereits intaaliert worden, eine weitere für 87 000 wird folgen. „Das Dach hat eine sehr gute Südausrichtung, welche geradezu prädestiniert ist zur Stromerzeugung“, sagte Neher nach der Installierung. Auf Grund der Südausrichtung werden die Anlagen mit kristallinen Siliziumsolarzellen bestückt. Auf dem neuen und flachen, rund 180 Quadratmeter großen Dach des Feuerwehrgerätehauses wiederum soll eine Fotovoltaikanlage mit Dünnschichtmodulen für 46 000 Euro errichtet werden.

    Der Bau dieser Anlagen für insgesamt 254 000 Euro soll Neher zufolge mit einer Kreditaufnahme finanziert werden. Die im Haushalt 2009 ausgewiesene Kreditermächtigung müsse durch die Einbringung der Anlagen in den Eigenbetrieb nicht in Anspruch genommen werden. Allerdings müsse im Wirtschaftsplan des neuen Eigenbetriebes die Kreditaufnahme veranschlagt werden, so der Rathauschef.

    Das Stammkapital des Eigenbetriebes wird auf 250 000 Euro festgesetzt. Über alle Angelegenheiten des Betriebs, der keine Gewinne erzielt, entscheidet der Gemeinderat. Die Satzung gilt rückwirkend zum 1. Januar. Gleichzeitig tritt die Betriebssatzung für den Eigenbetrieb Wasserversorgung Sipplingen vom 15. Dezember 2003 außer Kraft.

    (Südkurier, 29. Januar 2010)

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